Von Mobilitätsdiensten, Datenplattformen und Handwerkern

Felix Kunde

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Seit einigen Jahren fördert der Bund den Aufbau von offenen Plattformen für Mobilitätsdaten und Diensten, um den zukünftigen Markt nicht komplett großen Tech-Unternehmen wie Google, HERE oder Uber zu überlassen. Der Vortrag berichtet von Erfahrungen aus einem dieser Projekte und geht neben den entwickelten Ansätzen auch auf die Schwierigkeiten beim Integrieren von Verkehrstelemetrie-Daten sowie dem Ansprechen von möglichen Zielgruppen ein.

Mobilität funktioniert immer stärker Daten-getrieben – von Apps für Sharing-Angebote bis hin zu selbstfahrenden Autos. Neben neuen innovativen Lösungen ermöglichen die Datenströme genauere Einblicke in das Verkehrsgeschehen. Ein neuer Wirtschaftszweig ist am Entstehen, der dieses digitale Wissen in intelligente Anwendungen für Endnutzer umwandelt, die helfen sich besser auf die tägliche Rush Hour oder plötzlich auftretende Staus einzustellen. Bisher wird dieses Feld ausnahmslos Firmen wie Google, HERE oder Uber überlassen. Verkehrsdaten werden zwar zunehmend einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, allerdings handelt es sich oft „nur“ um Live-Schnittstellen für Parkhäuser oder Fahrplandaten des ÖPNV. Um die Dynamik des Verkehrs besser zu verstehen und eigene Modelle zu entwickeln, bedarf es einer genauen Ground Truth, die zumindest die Hauptverkehrsachsen der Stadt über einen mehrjährigen Zeitraum abdeckt. Ansätze für die Bereitstellung entsprechender Rohdaten gibt es bereits, doch in den meisten Städten herrscht trotz des Hypes um Smart Cities Skepsis bei der Weitergabe eigener verkehrstelematischer Daten.

Um diese Situation zu verbessern haben verschiedene Bundesministerien Förderprogramme entwickelt, in denen verschiedene Forschungsprojekte den Aufbau von Mobilitätsdaten- und Dienste-Plattformen vorantreiben sollen. Eine zentrale Motivation solcher Plattformen ist zum einen das Generieren weiterer verkehrsbezogener Daten durch die Nutzung der Dienste. Hier sollen vor allem kleine und mittelständische Unternehmen angesprochen werden, die z.B. ihre Tourenplanung optimieren können. Eine weitere Zielgruppe sind Entwickler, die basierend auf dem Angebot neue Ideen in weitere Dienste umsetzen können – bestenfalls im Ökosystem der Plattform. Was in der Theorie großartig klingt, ist jedoch in der Praxis meist alles andere als einfach. Der Vortrag wird von Erfahrungen aus dem Forschungsprojekte ExCELL berichten, das 2018 nach drei Jahren Laufzeit zum Abschluss kommt (https://www.excell-mobility.de/). Es werden die verschiedenen OpenSource-Komponenten der Plattform (https://github.com/excell-mobility) präsentiert. Sie können eine wichtige Grundlage für den Weiterbetrieb von ExCELL bzw. eine Vorlage für zukünftige Projekte sein, um langfristig ein offeneres Gegengewicht zu den Googles dieser Welt zu schaffen.

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