Digitale Rohstoffe erhalten sich anders

Über Ampeln und den Erhalt eines Rohstoffes namens Software

Erik Albers

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Keine Ampel, kein Telefon und keine moderne Verwaltung würde noch ohne Software funktionieren und so wird Software zu einem essentiellen Bestandteil, einem "digitalen Rohstoff" unserer Gesellschaft. Derart digitale Rohstoffe sind immateriell doch real, sind unbegrenzt und können doch knapp werden und sie unterliegen ihren eigenen Regeln zum Erhalt oder Verzehr selbiger. Eine Generationengerechtigkeit zum Ziel, erörtert der Vortrag entscheidende Kriterien und Gestaltungsmöglichkeiten für ein nachhaltiges Wirtschaften mit und einem nachhaltigen Konsum von digitalen Rohstoffen, insbesondere von Software.

Software ist essentieller Bestandteil unserer Kommunikation, Infrastruktur und Gesellschaft. Keine Ampel, kein Telefon und keine moderne Verwaltung würde noch ohne Software funktionieren. Ampelsoftware beispielsweise wird somit zu einem unverzichtbarem Teil unserer Infrastruktur, ein "digitaler Rohstoff" dessen Fortbestand gesichert werden sollte. Denn automatische Ampeln gibt es nur solange es auch Ampelsoftware gibt.

Um die eigene Stabilität zu gewährleisten, muss ein System neben der Existenz eines Rohstoffes auch dessen ausreichend verfügbare Menge sicherstellen. Zum Betrieb von jeder Menge Ampeln benötigt es also nicht nur Ampelsoftware per se, sondern jede einzelne Ampel benötigt auch eine funktionsfähige Kopie der zu Verfügung stehenden Grundmenge von Ampelsoftware.

Was im Zeitalter von copy&paste und der prinzipiell unbegrenzten Grundmenge eines digitalen Rohstoffes zunächst einfach klingt wird schnell komplex. Durch Recht, Technik und Architektur werden Verfügbarkeit und Menge von Software häufig künstlich verknappt, um beispielsweise eine Marktdominanz zu fördern. Es ergeben sich in dessen Folge gefährliche Abhängigkeiten bis hin zu realen Versorgungsengpässen. Plötzlich kann ohne eine verfügbare funktionsfähige Kopie auch keine neue Ampel mehr betrieben werden.

Der Vortrag erörtert wie sich nachhaltiges Wirtschaften und nachhaltiger Konsum digitaler Rohstoffe, insbesondere von Software, mit dem Ziel der "Generationengerechtigkeit" gestalten lässt. Dabei wird zu sehen sein, dass Freie Software und überhaupt Freie Lizenzen zwar eine notwendige Bedingung für die nachhaltige Verwendung digitaler Rohstoffe sind, aber noch nicht hinreichend.

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