Thomas Nückel and Christoph Borbach
Anhand der Analyse eines zellulären Automaten werden die verschiedenen Zeitschichten im Computer freigelegt, epistemologisch hinterfragt und medientechnisch verortet. Die medienarchäologische Analyse geht dabei von der Interface-Technik, welche die Wahrnehmungsschwellen des Users unterläuft, über die Software bis zur Untersuchung der Hardware und der tatsächlichen elektronischen Schaltung. Dabei werden verschiedene medienarchäologische Methoden zum Einsatz kommen: Die Analyse von Beispielcode in Assembler (Maschinensprache); der Code wird sowohl auf einer der Analyse aus technischen Gründen weitaus zugänglicheren Originalplattform operativ gemacht, als auch im Emulator eben dieser Plattform; das Sichtbarmachen der elektronischen Schaltzustände des Programms in der Zeit über Oszillograph; die Aufnahme des ablaufenden Programms auf dem Bildschirm mittels einer Hochgeschwindigkeitskamera, um durch Kopplung an eine gleichzeitig gefilmte Uhr das Zeitverhalten des Assembler-Programms experimentell sichtbar zu machen und nachzuvollziehen.