Jeden Tag entstehen in Megastädten wie Tokyo, Peking oder Bangkok riesige Müllberge. Die Müllentsorgung ist längst zum Problem geworden. Im Rahmen eines Projektes des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) in Köln wird zurzeit eine Anlage entwickelt, die die Müllmengen verkleinern soll, indem sie biologische Abfälle in einem Kreislauf wiederverwertet.
Die Forschungsanlage C.R.O.P, ist ein bioregeneratives System: Das heißt die Anlage zersetzt biologische Abfälle und verwendet sie, um neue (pflanzliche) Lebensmittel zu produzieren.
Dr. Jens Hauslage, Wissenschaftler und Projektleiter (:envihab – Lebenserhaltungssysteme) am DLR-Institut für Luft und Raumfahrtmedizin, glaubt durch die Entwicklung dieses Systems einen ersten Anstoß zu geben, dass sich Forscher intensiver mit Lebenserhaltungssystemen beschäftigen. Diese Systeme sollen das Überleben von Menschen auch unter schwierigen Bedingungen und in harschen Umgebungen ermöglichen und die Lebensbedingungen verbessern.
Kernstück der Anlage ist ein Biofilter
Das C.R.O.P. – System basiert auf der Verstoffwechslung von organischen Materialien in einem Biofiltersystem. Dabei zersetzen verschiedene Mikroorganismen Substanzen wie Stickstoff- und Kohlenstoffverbindungen. Ziel ist es dabei, z.B. die Stoffkreisläufe so zu verkürzen, dass nur noch die Menge an Nährstoffen zugegeben wird, die in Form von Lebensmitteln aus dem System entnommen werden. Eine Verwendung der Biofilter in Hochtechnologie-Gewächshäusern am Versuchsstandort AgroHort der Universität Bonn konnte bereits zeigen, das über 120kg biologischer Abfall (Pflanzen- , Obst- und Gemüsereste) innerhalb von 100 Tagen zu einer klaren Düngeausgangslösung verstoffwechselt werden kann.