Die OpenStreetMap-Foundation hat im Herbst 2021 die Engineering Working Group neu gegründet. Was ist eigentlich die Aufgabe dieses Gremiums? Wer kann mitarbeiten und wer arbeitet mit? Was hat das Gremium für Pläne und Einfluss? Hat es das nicht schon früher gegeben? Warum sollte diesmal alles besser werden?
Die OpenStreetMap-Foundation (OSMF) ist der rechtliche Eigentümer für die Datenbank, die Server auf denen OpenStreetMap (OSM) liegt und alle weiteren Dinge aus dem OpenStreetMap-Universum, das vor dem Recht einen Eigentümer braucht. Dementsprechend ist das Motto der OSMF gegenüber OSM "to support not control". Um dieser Mission gerecht zu werden, hat die OSMF Arbeitsgruppen gegründet, die spezifische Aufgaben in OSM lösen sollen.
Eine der Arbeitsgruppen ist die "Engineering Working Group" (EWG). Die EWG soll dabei helfen, dass für die OSM benötigte Software tatsächlich entwickelt wird. Da OSM nur funktionieren kann, wenn der größte Teil der Software von Freiwilligen entwickelt wird, ist die erste und größte Herausforderung, die Lücken scharf abzugrenzen, an welchen Stellen eine Entwicklung einerseits hohen Leidendruck hat, andererseits frewillige Beiträge absehbar nicht zu erwarten sind. Und natürlich die Unterstützung stattfindender freiwilliger Entwicklung, indem Interessierten geholfen wird, die richtigen Ansprechpartner zu finden.
Soweit die Theorie.
Es hat mehrere Anläufe gegeben, die EWG einzurichten und aktiv zu halten. Die vorherigen Inkarnationen haben allerdings auch noch nicht die Möglichkeit mitbekommen, Aufgaben auszuschreiben. Dennoch löst hier Geld leider nicht automatisch Probleme. Das für die OSM-Website benutzte Framework Ruby on Rails ist mitterweile stark aus der Mode gekommen, und ein erster Auflauf, noch vor Gründung der EWG eine Aufgabe auszuschreiben, hat zu keinen Geboten geführt.
Die EWG hat ihre Mitglieder nach zwei Aufrufen Ende letzten Jahres zur Mitarbeit gewonnen und auf diesem Weg ein paar neue Gesichter, mich eingeschlossen, in die Arbeit der OSMF eingebunden. Allerdings haben alle genug OSM-Aufgaben, um dann doch weniger Zeit zu investieren, als die EWG für volles Tempo bräuchte.
Sie trifft sich alle zwei Wochen. Aktuell gibt es einen Entwurf für Standardklauseln für Ausschreibungen. Bei den Aufgaben hat sich herausgestellt, dass die ersten, die als kleine Aufgaben identifziert worden sind, mittlerweile von Freiwilligen implementiert worden sind - die dringenden und leicht umsetzbaren Aufgaben sind also gut identifziert worden. Für die erste Runde Ausschreibungen muss also nochmal neu gesucht werden.