Im Amateurfunk haben die digitalen Betriebsmodi Einzug gehalten. Vor nunmehr 10 Jahren wurden neue Modi entwickelt, die mit wenig Leistung große Reichweiten erzielen. Dazu wurde tief in die Trickkiste gegriffen.
WSPR (Weak Signal Propagation Reporter) und WSJT (Weak Signal Communication, by K1JT) wurden an der Princeton University entwickelt. Bei WSPR handelt es sich um ein Bakennetzwerk, das mit Hilfe des Internets die Ausbreitungsmöglichkeiten der eigenen Antennenanlage auf einfache Weise veranschaulicht. Unter WSJT wird eine Gruppe an diversen Betriebsmodi zusammengefasst, wie beispielsweise JT65, JT9 oder FSK441. Durch sekundengenaue, aber sehr langsame Aussendungen und einem eingeschränkten Protokoll können Stationen weit unter dem Rauschen mit dem Computer decodiert werden.
Auf dem 31C3 habe ich zum ersten Mal in diesen Modi gearbeitet und meine Freude daran gefunden. Es ist langsam und gemütlich, aber selbst mit meiner bescheidenen Antennenanlage mitten in der Stadt bekomme ich große Reichweiten. So konnte ich mit gerade mal 5W Sendeleistung in den USA oder sogar bis Australien gehört werden.
In dem Vortrag möchte ich zeigen, wie die Kommunikation bei diesen beiden Betriebsarten abläuft und mit welchen Tricks gearbeitet wird. Im Anschluss kann ich die verwendete OpenSource-Software demonstrieren.
Ein Plan für das EasterHegg ist es, eine Yagi-Antenne für das 2m-Band zu bauen und damit außerhalb des Vortrags eine Kommunikation über den Mond als Reflektor (sogenannte EME-Kommunikation für Erde-Mond-Erde) durchzuführen.