Wie können wir das digitale Museum aufhalten?

Lukas Fuchsgruber

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Museen digitalisieren ihre Sammlungen, Dokumentationen und die Vermittlung. Das geht auf verschiedenen Ebenen zu schnell, denn eigentlich wird ihre gesellschaftliche Rolle gerade stark hinterfragt. Nicht nur am Umgang mit kolonialen Erwerbungen entzünden sich Debatten. Der Vortrag beschreibt wie die aktuelle Auseinandersetzung um die gesellschaftliche Rolle von Museen auch die Digitalisierung stärker in den Blick nehmen muss.

Museen sind jetzt digital. Die kolonialen Erwerbungen sind jetzt 3d-Scans. Die rassistischen Klassifizierungen sind jetzt Daten-Ontologien. Die sexistischen Gemälde sind jetzt Bilddateien. Die Kurator*innen sind jetzt Daten-Management. Die Social Media Abteilung sind jetzt Vermittler*innen. Und im Lockdown findet die Führung in Instagram-Stories und Youtube-Videos statt. Die Liste an ethischen Bedenken sollte lang sein. Doch die digitalen Museen walzen munter voran, allein in Berlin müssen ja 5.000.000 Objekte der staatlichen Museen in die Datenbank, 5.000 wurden schon vor 10 Jahren zu Google Arts & Culture gegeben. Dazu werden VR und AI Technologien des Forschens und Vermittelns gehyped. Insbesondere die Behauptung des "geteilten Kulturerbes" wird jedoch in den Sharingökonomien und in den Datensilos zur Farce - meist regiert auch im digitalen Raum der Besitzanspruch und die Deutungshoheit des "Universalmuseums". Der Vortrag umreißt das Problem und macht Vorschläge, wie die bestehende Vorstellung vom digitalen Museum hinterfragt, entschleunigt und mit Gegenentwürfen konfrontiert werden kann.

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