Datenökonomie im Gesundheitsdatenraum - muss das sein?

Dr. med. Stefan Streit

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Datenökonomie im Gesundheitsdatenraum

klingt genauso sexy wie Darmspiegelung im Endoskopieraum – man fragt sich muss das sein?

Datenökonomie findet statt, jetzt. Allerdings noch sehr begrenzt. Als Arzt interessiert mich natürlich besonders der Gesundheitsdatenraum. Gegenwärtig stehen Medienbrüche, inkompatible Datenformate, fehlende digitale Akzeptanz der Datenweitergabe im Gesundheitswesen im Wege.
Das soll sich ändern.
2020 veröffentlichte die EU-Kommission ein Strategiepapier zur Datenökonomie: die EU-Datenstrategie (1). Auf 39 Seiten wird dort zur Entwicklung verschiedener Datenräumen in der Datenwirtschaft aufgerufen.

Andrus Ansip, der Vizepräsident der EU-Kommission von 2017 beschreibt: „Es sollte ein freier Datenfluss zwischen Standorten, über Grenzen hinweg und innerhalb eines einheitlichen Datenraumes möglich sein. Wenn unsere Datenwirtschaft Wachstum und Beschäftigung hervorbringen soll, müssen Daten genutzt werden. Dafür müssen sie allerdings verfügbar sein und analysiert werden können.“

Die Fragen, muss das sein? und brauchen wir wirklich Wachstum?, entsprechen im gegenwärtigen ökonomischen Mainstream in etwa der Frage, muss ich vor der Darmspiegelung ein Abführmittel trinken. Hier gibt es kein Nein!

In Anbetracht der begrenzten Ressourcen und der Umweltkrise sind andere Fragen allerdings genauso wichtig: Was passiert im Gesundheitsdatenraum? Welche Schutzkonzepte für die Menschen sind vorgesehen? Braucht Datenökonomie im Gesundheitsdatenraum überhaupt Wachstum? Oder ist Datenökonomie vielleicht sogar der Weg, heraus aus dem Wachstum, hinein in eine nachhaltige Degrowth-Ökonomie?
Und als Arzt möchte ich noch hinzufügen, dass eine Vorsorgedarmspiegelung sein muss.
Schauen Sie rein in meinen Talk, hier wird der Gesundheitsdatenraum ganzheitlich behandelt.

(1) https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:52020DC0066&from=DE

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