Die Revolution vom 9. November 1918 beendete den Ersten Weltkrieg, in dessen Verlauf 10 Millionen Menschen starben.
Auf der einen – hellen – Seite brachte die Revolution ein demokratisches Deutschland mit einer modernen Verfassung hervor. Diese beinhaltete ein gleiches Wahlrecht, das erstmals Frauen die politische Teilhabe ermöglichte. Die Monarchie war nunmehr Geschichte. Es herrschte Freiheit für Kunst und Wissenschaft, Bildung sollte allen offen stehen.
Auf der anderen – dunklen – Seite stehen Grausamkeiten gegen politische Gegner und gegen die Bevölkerung. Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg wurden 1919 ermordet, als sie die weitergehende soziale Revolution einforderten und sich Hunderttausende zu diesem Ziel bekannten. Diesen Forderungen stellte die sozialdemokratische Regierung Soldaten entgegen, die unter der Zivilbevölkerung wüteten. Es kam zu unbeschreiblichen Gemetzeln in Berlin und München.
Die politischen Folgen waren äußerst weitreichend. SPD und KPD standen sich verfeindet und weitgehend handlungsunfähig gegenüber, Zentrum und Liberale trugen die Demokratie über ein Jahrzehnt. Angesichts des aufkommenden Nationalsozialismus mit seiner Verachtung für alles Demokratische erwies sich der gesellschaftliche Konsens als zu dünn. Nach dem Zweiten Weltkrieg zeigte sich vollends, was Deutschland an der Weimarer Republik verloren hatte. Die Bundesrepublik knüpfte wieder an sie an und stärkte noch einmal die demokratischen Elemente der Verfassung.
Für den Vortrag im Rahmen einer Veranstaltung des ccc liegt ein Schwerpunkt auf den Trägern der Revolution und den gesellschaftlichen Kräften, die eine solche nicht wollten und alles in ihrer Macht Stehende unternahmen, damit die Umwälzung möglichst folgenlos blieb.