Wie können Macht und Raum zusammen gedacht werden? Die Philosophie hat (neben den Sozial- und Kulturwissenschaften) vor einigen Jahren den Raum für sich entdeckt und Werkzeuge entwickelt, um das Verhältnis von Macht und Raum zu untersuchen. Gleichwohl gibt es noch immer keine ausgereiften Theorien, Macht in virtuellen Räumen zu beschreiben. Eine gängige Kritik lautet, man nehme eher topographische denn topologische Untersuchungen vor, hänge also an einer kontingenten Materialität von Raum und könne damit nicht die allgemeinen Eigenschaften von Räumen in den Blick bekommen. Hierfür wird stattdessen ein unter dem Stichwort „Topologie“ firmierendes Werkzeug favorisiert, das jedoch noch in den Kinderschuhen steckt und seine Tauglichkeit für die virtuelle Welt erst noch erweisen muss.
Ich stelle vor, wie Autorität und Dezentralisierung in den zeitgenössischen Debatten der Philosophie gedacht wird und untersuche, inwieweit sich die Topologie auf netzpolitische Themen wie Zensur oder Netzneutralität anwenden lässt.