Die Überwachung soll eine radikale neue Dimension annehmen. Die Quelle von Kommunikationen, sprich das eigene Smartphone, Tablet, der PC oder irgendein sonstiges Gerät, soll eine legale Schadsoftware bekommen, die Daten an der Quelle abgreift. Das ganze soll klar geregelt, gezielt und völiig nebenwirkungsfrei auf schwere oder alle möglichen Straftaten und -versuche angewendet werden. Der Name des Werkzeugs ist verharmlosend Quellen-Telekommunikationsüberwachung (Quellen-TKÜ) genannt. Letztlich ist es Schadsoftware, die alle Kriterien eines trojanischen Pferdes erfüllt, sprich der Bundestrojaner. Warum möchte die Politik dies? Was hat es für unsere digitale Landschaft zu bedeuten? Welchen Bezug gibt es zur Regelung bzw. dem Verbot starker Verschlüsselung? Dieser Vortrag wird Ihnen die Zusammenhänge erläutern.
Staatliche Schadsoftware wird schon seit Jahren eingesetzt. Meist dient sie zur Spionage oder Sabotage. Durch die zunehmende Verschlüsselung in der Kommunikation und die bisher fehlgeschlagenen Versuche kryptographische Algorithmen mit zertifizierten Hintertüren zu versehen, greift man jetzt zur Quelle. Nachrichten sollen unbemerkt dort abgefangen werden, wo sie entstehen. Dazu müssen die Ziele mit Schadsoftware in Form von trojanischen Pferden infiziert werden. Wird dieser Bundestrojaner gesetzliche Realität, so hat das schwere Folgen für die digitale Infrastruktur, die wir alle tagtäglich nutzen. Die Informationssicherheit wird damit systematisch geschwächt. Dieser Vortrag illustriert die Zusammenhänge und beleuchtet die Konsequenzen für alltägliche Aufgaben, Kommunikation, den Staat selbst und die Wirtschaft.