IT-Vorhaben der Verwaltung haben einen schlechten Ruf. Leider häufig zurecht. Dieser Vortrag soll nicht nur Katastrophentourismus sein, sondern vor allem auch etwas Hoffnung machen und aufzeigen, was in der Verwaltung gerade deutlich besser läuft als gedacht. Ich möchte Möglichkeiten aufzeigen, wie wir uns als Hacker:innenszene in die Verwaltungsdigitalisierung einmischen können und warum wir das auch tun sollten.
In der öffentlichen Verwaltung werden Infrastruktur-Komponenten und digitale Services oft in kleinem Kreis entwickelt und dann öffentlichkeitswirksam gelauncht - nicht selten hagelt es dann Kritik aus sozialen Medien oder der Presse. Und hin und wieder entdecken zivilgesellschaftliche Sicherheitsforscher:innen wenige Tage oder Stunden nach Fertigstellung bereits Sicherheitslücken in diesen Systemen, sodass diese kurzfristig wieder eingestellt werden müssen. Das führt regelmäßig zu Frust in der Zivilgesellschaft, aber natürlich auch in der Verwaltung selbst. Ein offener Entwicklungsprozess (Open Development Process) kann dabei helfen, vorhandene Expertise aus anderen Verwaltungseinheiten, Wissenschaft und Zivilgesellschaft bereits sehr früh in der Konzeptionsphase von IT-Vorhaben einzubeziehen, insgesamt bessere Verwaltungsservices zu entwickeln und den großen Knall nach dem Go-Live zu vermeiden.
Was muss ich beachten, wenn ich mit Behörden spreche und unter welchen Umständen sollte ich es lieber bleiben lassen? Wie profitieren Behörden bestmöglich von Expertise aus der Zivilgesellschaft, wenn sie digitale Services und digitale Infrastruktur entwickeln? Was muss die Verwaltung tun, um zugänglicher für Menschen aus der digital engagierten Zivilgesellschaft zu werden? Was haben Behörden davon, wenn sie sich dem manchmal unbequemen Diskurs mit diesen Menschen stellen. Warum ist das wichtig? Und wie sieht die IT von Bund, Ländern und Kommunen überhaupt aus?