Freie Fahrt für die Mobilitätswende? Ergebnisse explorativer Analysen freier Geodaten

Susanne Schröder-Bergen and Dominik Kremer

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Seit einiger Zeit wird in Politik, Planung und Gesellschaft verstärkt die Frage diskutiert, wie Mobilität (in Deutschland) in Zukunft gedacht werden kann. Auf der Grundlage von OSM- und anderen frei verfügbaren Geodaten präsentieren wir eine explorative ortsbezogene Geomodellierung und -analyse, um verschiedene Perspektiven auf Mobilität im Kontext der Mobilitätswende zu ergründen, die über traditionelle GISysteme hinausgehen.

Mobilitätsanalysen werden derzeit überwiegend und sehr erfolgreich in traditionellen GISystemen durchgeführt. Bestimmte Anwendungsfälle (z.B. zu Fragen individueller Präferenzen und Akzeptanz) können dort aber nur sehr schwer abgebildet werden. Ansätze ortsbasierter (im Sinne von [1]) Geomodellierung (placial GIS z.B. [2]) erlauben einen Vergleich individueller Sichtweisen auf Raum und lassen sich einfach auf Mobilität (im Sinne von [3]) erweitern [4, 5].

In Politik, Planung und Gesellschaft wird seit einiger Zeit zunehmend darüber diskutiert, wie Mobilität (in Deutschland) in Zukunft gedacht werden kann. Dazu wird eine Reihe alternativer Konzepte erprobt, wie z.B. mobility as a service [6], shared mobility [7] und vernetzte Mobilität [8]. Wir untersuchen auf Basis von OSM- und anderen frei zugänglichen Geodaten, welchen Mobilitätsformen in aktuellen Georepräsentationen bereits berücksichtigt oder sogar begünstigt sind. Mittels explorativer, orts- und textbasierter Geoanalysen beleuchten wir die Daten dazu aus verschiedenen Perspektiven und diskutieren mögliche Ergänzungen im Kontext der Mobilitätswende, um zukünftige Geo-Services besser unterstützen zu können.

[1] Tuan, Y. F. (1979). Space and place: humanistic perspective. In Philosophy in geography (pp. 387-427). Springer, Dordrecht.
[2] Mai, G., Janowicz, K., Cai, L., Zhu, R., Regalia, B., Yan, B., ... & Lao, N. (2020). SE‐KGE: A location‐aware knowledge graph embedding model for geographic question answering and spatial semantic lifting. Transactions in GIS, 24(3), 623-655.
[3] Cresswell, T. (2006). On the move: Mobility in the modern western world. Routledge, NewYork.
[4] Hu, Y., Janowicz, K., Carral, D., Scheider, S., Kuhn, W., Berg-Cross, G., ... & Kolas, D. (2013, September). A geo-ontology design pattern for semantic trajectories. In International conference on spatial information theory (pp. 438-456). Springer, Cham.
[5] Kremer, D. (2018). Rekonstruktion von Orten als sozialem Phänomen: Geoinformatische Analyse semantisch annotierter Verhaltensdaten. University of Bamberg Press.
[6] Wernisch, F. (2020). Trends urbaner Mobilität. Hat" Mobility as a Service" genügend Potential eine Mobilitätswende auszulösen? (Diplomarbeit)
[7] Machado, C. A. S., de Salles Hue, N. P. M., Berssaneti, F. T., & Quintanilha, J. A. (2018). An overview of shared mobility. Sustainability, 10(12), 4342.
[8] Kagermann, H. (2017). Die Mobilitätswende: Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch, vernetzt und automatisiert. In CSR und Digitalisierung (pp. 357-371). Springer Gabler, Berlin, Heidelberg.

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