Die hier vorgestellte WebApp visualisiert mit einer interaktiven OpenLayers-Karte verschiedene „Spaziergänge“ in einem Dresdner Stadtteil. Die Spaziergänge sind darauf ausgerichtet, essbare Pflanzen zu erkunden. Der Vortrag präsentiert die Entwicklung der WebApp vom Auftrag über den Entwurf bis zur Implementierung. Tipps und Erfahrungen aus der praktischen Umsetzung geben Einblicke in das Projekt – und sollen auch Motivation für andere Initiativen sein, die Chancen interaktiver Karte zu nutzen.
Die Versorgung mit gesunden, regionalen und saisonalen Lebensmitteln gewinnt zunehmend an Bedeutung. Verbraucherinnen und Verbraucher gehen bewusster mit der Art und Weise ihrer Ernährung um, und hinterfragen zunehmend die auf Effizienz und niedrige Kosten getrimmten Prozesse der Lebensmittelproduktion. Im Rahmen dieser Entwicklung geht der Fokus auch auf die heimische Pflanzenvielfalt – vom Bio-Bauernhof bis hin zu essbaren Pflanzen , welche im öffentlichen Raum wachsen. Neben allgemein bekannten essbaren Sorten, wie zum Beispiel Apfelbäumen und verschiedene Kräutern, existieren viele weitere eher unbekannte essbare Pflanzen. Um ein Bewusstsein für die Möglichkeiten des Verzehrs von essbaren Pflanzen im urbanen Raum zu schaffen, entstand die Idee einer interaktiven Karte in Form einer WebApp. Das Untersuchungsgebiet für das Projekt der Initiative „essbarer Stadtteil Plauen“ (siehe auch https://essbarer-stadtteil.de/) bezieht sich hauptsächlich auf den Stadtteil Dresden-Plauen im Süden Dresdens .
Den Nutzerinnen und Nutzern soll mit dieser WebApp die Möglichkeit gegeben werden, auf Basis einer Kartenanwendung auf unterschiedliche, auf verschiedene Jahreszeiten und Zielgruppen hin optimierte Spaziergänge zuzugreifen. Von Station zu Station führt eine Route durch das Untersuchungsgebiet und erleichtert das Auffinden der essbaren Pflanzen. Zusätzlich werden Informationen zur Art und zum Verzehr geliefert, sowie eine Abbildung der Pflanze. Um einen Spaziergang abzurunden, können auch Aussichtspunkte oder weitere kulturhistorische Sehenswürdigkeiten als Station integriert werden. Mit dem Erstellen weiterer Spaziergänge durch das Projektteam kann die Wegeführung für verschiedene Zielgruppen angepasst werden. Der saisonale Aspekt wird durch Spaziergänge für bestimmte Jahreszeiten abgedeckt.
Nach einer Analyse der Anforderungen und Randbedingungen wurde ein Entwurf für die WebApp realisiert. So konnte ein erster Eindruck der zukünftigen App vermittelt und mit dem Projektteam diskutiert werden. Für die anschließende Implementierung wurden OpenSource-Technologien gewählt. Als Entwicklungsumgebung kam ein Ubuntu 18.04 LTS mit installierter Docker Engine zum Einsatz. Ein Docker Container wurde zur Implementierung mit dem Node Package Manager (NPM) genutzt, ein weiterer stellt NGINX als lokalen Webserver bereit. Die Wahl für das Front-End fiel auf framework7. Dieses Framework ist gut dokumentiert, bringt eine Vielzahl an vorgefertigten Komponenten mit und wird hauptsächlich in den bekannten Sprachen HTML, CSS und JavaScript geschrieben. Ergänzend wurden openlayers für die interaktive Karte und swiper.js für ein besseres Touch&Feel eines Spazierganges genutzt. Mit webpack konnte der Programmcode für die Auslieferung gebündelt werden. Inhalte werden aus JSON-Dateien importiert, dazu werden abgelegte Fotos geladen. Eine Umsetzung mit einem Back-End, einer PostGIS-Datenbank und eventuell einer REST-Schnittstelle wurde zunächst angedacht, aber aus Zeit-Nutzen-Erwägungen zurückgestellt. Das Projekt geht im Frühjahr 2021 in die erste Testphase.
Im Vortrag werden die Erfahrungen beim Projektmanagement und bei der Implementierung der WebApp erläutert und veranschaulicht. Auch werden konkrete Fragen der Umsetzung thematisiert: Wie können sogenannte Router Components den Code übersichtlich halten und Page-Events, benötigte Daten sowie zusätzliche Methoden sinnvoll strukturiert werden? Wie kann das dynamische Nachladen von Inhalten realisiert werden? Welche Herausforderungen wurden gelöst und können den Einstieg für andere erleichtern? Gegebenenfalls können auch noch Erfahrungen aus der Testphase präsentiert werden. Zudem soll die Übertragbarkeit solch eines Projektes auf andere Fragestellungen und Use Cases diskutiert werden.